Dienstag, 8. September 2015

Kingscote

Nachtrag vom 7. September 2015: Wir hatten uns den Wecker so gestellt, dass wir noch im Morgengrauen zur Tierbeobachtung starten konnten. Mit einem exotischen Vogelkonzert wurden wir im Wald begrüßt. Zunächst gingen wir nur eine kleine Runde, kehrten kurz zu Jucy zum Frühstücken zurück und unternahmen anschließend eine ausgedehnte Exkursion. Wir sahen viele verschiedene Vögel, darunter wieder die riesigen Barren Gänse und weiße Kakadus mit roten Kehlen. Auch Kängurus und Wallabies konnten wir beobachten. Aber am meisten freuten wir uns, als wir ein Echidna (Ameisenigel) entdeckten. Dieses Tier ist etwas größer als ein Igel, hat ein borstliges langes Fell und rollt sich bei Gefahr zu einer Kugel zusammen. Sein Gang ist ziemlich tapsig und sieht ganz drollig aus. Mit seiner schnabelähnlichen Schnauze stochert es am Boden herum und sucht kleine Krabbeltiere. Wir konnten es sehr nah beobachten, aber wegen des fehlenden Lichtes nur schlecht fotografieren. Die anschließende ausgedehnte Wanderung führte uns zu einem Wasserloch, an dem so 200 Schnabeltiere leben sollen. Wir sahen kein einziges, denn sie sind nachtaktiv. Aber es war trotzdem ein sehr erlebnisreicher Weg. Die Vielfalt an exotischen Pflanzen! Es gab viele verschiedene Eukalyptusarten, Akazien, grazile ausladende Yuccas und vieles, was wir nicht kannten. Eukalyptus und Akazien blühten in sonnengelber Pracht. Ein großer Teil des NP war 2007 abgebrannt und 10.000 Helfer waren im Einsatz. Trotzdem brannte fast alles ab. Aber  die Eukalyptus wachsen auch weiter, wenn der Stamm gebrannt hat und viele andere Arten brauchen gerade ein Feuer, damit sich ihre Samenkapseln öffnen. Die Akazien wachsen nach dem Feuer besser und die Tiere haben unterschiedliche Überlebensstrategien entwickelt: fliehen, verstecken, eingraben. Am Nachmittag fuhren wir an das nordwestliche Ende des NP und besichtigten das Cape Baudin, den Leuchtturm und den Leuchtturmwärterfriedhof. Und wieder schien es uns, als wären wir in einem riesigen australischen Zoo ohne Zäune. Während der Fahrt sahen wir auch eine große schwarze Schlange über die Straße kriechen. Das sensibilisierte unsere Aufmerksamkeit in dieser Hinsicht. Wir hatten ja angenommen, dass es ihnen hier unten im Winter zu kalt sei. Tagsüber erreichen die Temperaturen zwar ca. 12 °C, aber nachts geht es doch auf 4 bis 6 °C herunter. Dazu der starke Wind und häufige Schauer. Vom Cape Baudin fuhren wir wieder ostwärts. Unser Ziel war Kingscote, die Hauptstadt von Kangaroo Island, wo wir in einem vielgerühmten Restaurant Edelkrebse (wenn möglich Hummer) essen und die Pinguine anlanden sehen wollten. Wir aßen zwar sehr guten frischen Fisch und Riesengarnelen. Aber das angestrebte  Restaurant hatte wegen fehlendem Tourismus im Winter geschlossen und die Pinguine hatte eine Kolonie Neuseelandrobben verspeist. Der kleine Rest ist nur noch zu hören aber nur sehr schwer zu beobachten. Dafür hatten wir uns nach so viel Wildnis aber wieder einmal eine Nacht in einem festen Haus verdient. So bezogen wir in einem kleinen familiären Backpacker unser Quartier, genossen heiße Dusche und geheizten Raum. Nur leider konnten wir Monis Handy noch nicht wieder aktivieren, weil es vom Diebstahlsicherungsserver nicht geortet werden konnte. Tagesfahrleistung: 171 km

1 Kommentar:

  1. Hallo liebe Moni und lieber Norbert,

    Euch scheint es ja echt gut zu gehen da unter in Australien. Ich wünsche Euch noch eine tolle Zeit mit vielen eindrucksvollen Erlebnissen, Ich werde Euren Blog weiter verfolgen.

    LG Olivia :-)

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