Samstag, 19. September 2015

Whitsunday NP

Bis jetzt war es mir ja ziemlich egal. Aber wenn das hier das Paradies ist, dann möchte ich hierher. Der Bus holte uns am Campingplatz ab und kurz darauf saßen wir auf einem schmucken Katamaran. Der brachte uns zu einer klitzekleinen Insel der Whitsunday-Gruppe. Es sind alles Koralleninseln und fast alle sind unbewohnt. Unsere hieß Black Island. Wir gingen in einer geschützten Bucht an Land und legten die Schnorchelausrüstung an. In dem seichten Gewässer wuchsen die schönsten Korallen bis sehr nah an den Strand. Je weiter draußen wir schwammen, um so schöner war das Farbenspiel. Zwischen den Korallen tummelten sich die Fische, die ebenfalls in den verschiedensten Farben und Formen schillerten. Wir konnten dies alles in dem klaren Wasser bestens wahrnehmen. Hatten wir anfangs gedacht, dass wir nur eine halbe Stunde aushalten würden, so waren wir letzten Endes 1,5 Stunden im Wasser. Nach dem Lunch brachte uns der Katamaran zur Whitsunday-Insel. Es ist die größte der Gruppe, aber auch unbewohnt. Wir landeten an einer schmalen Landzunge. Die war nur 700 m breit und wir überquerten sie auf einem schönen Pfad durch den trockenen tropischen Regenwald. Die Hitze spürten wir nicht, da uns ein leichter tropischer Wind umschmeichelte. Auf dem Weg begleiteten uns große schwarz-blau gewürfelte Schmetterlinge. An der anderen Seite angekommen, erblickten wir eine türkisfarbene Lagune mit strahlend weißem Strand. Bei diesem Anblick weicht jeder Hader und wir wollten diesen herrlichen Fleck am liebsten nicht verlassen. Jedoch nach einer Strandwanderung und einem Bad in der Lagune ging es wieder an Bord. Wir fuhren zum Daydream Island. Dort ist ein idyllisches Ferienressort angelegt und wir spazierten in den schönen Gärten und Anlagen herum. Nach einer Stunde Aufenthalt ging es zurück nach Shute Harbour. Vom Boot aus sahen wir Seeschildkröten, die größer als die von Galapagos waren. Nun sitzen wir vor unserer Jucy, lauschen den Grillen und planen die weiteren Etappen. Tagesfahrleistung: 0 km (Bild: Whitsunday Island, Whitehaven Beach)

Freitag, 18. September 2015

Conway NP

Wie gewohnt, waren wir früh auf den Beinen und haben unsere "powered" Campsite verlassen. Wir brauchen ja keinen Strom und die Nobelcamper mit ihren Klimaanlage machen ganz schön Krach. Wir fuhren an die vorderste Spitze der Halbinsel und erstiegen den Mt. Rupper im Conway NP. Von dessen Spitze hatten wir eine sehr schöne Aussicht auf die Whitsundayinseln hinter dem Great Barrier Reef. Vom Berg stiegen wir zur Swamp Bay an der Küste hinab und erfreuten uns an dem türkisfarbenen Meer. Die Bucht war über und über mit Korallenbruch bedeckt. Schade, dass man keine mitnehmen darf. Dann zogen wir auf einen kleineren Campingplatz mit freundlicherer Atmosphäre um. Der ist zwar näher an Airlie Beach aber eben auch für kleinere Camper geeignet und von dort werden wir auch morgen früh zum Bootsturn abgeholt. Alles in allem war das ein "aktiver" Ruhetag. Tagesfahrleistung: 73 km (Bild: Blick vom Mt. Rupper zu den Whitsundayinseln)

Donnerstag, 17. September 2015

Ostküste

Das war nun unsere letzte Etappe im Outback. Nach der trockenen, gelben Landschaft sind wir die letzten 150 km durch eine Region gefahren, in der große Zuckerrohrplantagen vorhanden sind. So hat sich der Ort Mackay seit Mitte des 19. Jahrhunderts zum größten Zuckerumschlagplatz der Welt entwickelt. Gegen Mittag erreichten wir Airlie Beach an der Ostküste. Der lebhafte Schicki-Micki-Ort ist für uns recht ungewohnt. Aber er ist der Ausgangspunkt für die Whitsunday-Inseln. Weil wir die sehen möchten, haben wir ihn angesteuert. Für Samstag haben wir eine Bootstour in die Inselgruppe gebucht. Wir fuhren noch ein Stückchen aus Airlie Beach auf einen abgelegeneren Campingplatz, um in Strandnähe zunächst erst einmal zu übernachten. Aber dieser Campingplatz ist auch nur Schicki-Micki. So wollen wir morgen sehen, ob sich nicht etwas anderes ergibt.Tagesfahrleistung: ca. 439 km (Bild: Am Strand von Airlie Beach)

Mittwoch, 16. September 2015

Clermont

Heute, am 16. September 2015: Früh am Morgen erklommen wir den Boolimba Bluff. Das ist eine vorgelagerte Bergkuppe am Eingang der Sandsteinschlucht. Von dort aus hatten wir in der Morgensonne eine grandiose Aussicht auf die Schlucht und die umliegenden Ranges. Von unserem fliegenden Freund Bodo wussten wir, dass die Piloten auch mit Handwerkszeug umgehen können. Deshalb fuhren wir als nächstes zum Hubschrauberdepot für die hier angebotenen Rundflüge. Und richtig: wir konnten uns eine Säge ausleihen und die störenden Teile der Bodenwanne absägen. Nun schleift nichts mehr auf der Straße und wir haben etwas mehr Bodenfreiheit. So denken wir, dass wir Clermont, ca. 100 km hinter Emerald, ohne Zwischenfälle erreichen können und bald an der Ostküste ankommen können. Tagesfahrleistung: 447 km (Bild: Blick vom Boolimba Bluff)

Carnarvon NP

Nachtrag vom 15. September 2015: Auf der Fahrt zum Carnarvon NP hat uns die Rache der überfahren Kängurus ereilt. Eins lag so auf der Straße, dass wir nicht ausweichen konnten. Beim Darüberfahren richtete es Schaden an unserer Unterbodenschutzwanne an. Die wurde aus den vorderen Befestigungen gerissen und schleift nun auf der Straße. Das ist nicht gerade schön. Sie verursacht ein lautes Schleifgeräusch und schützt eben den Boden nicht mehr. Zum Glück ist sie aus Kunststoff und wir müssen keinen Funkenschlag befürchten. Der nächste Ort ist ca. 70 km entfernt und hat nur eine kleine Tankstelle. Wir müssen also bis zum 240 km entfernten Emerald kommen, wo uns vielleicht geholfen werden könnte. Jedenfalls dürfen wir keine Bodenberührung haben. Mit ziemlicher Verspätung kamen wir im Carnarvon NP an. Das ist ein Ausläufer des nördlichen Gebirgszuges Great Dividing Range und besteht u.a. aus Tafelbergen aus Sandstein. Wir befinden uns an seinem Ostende, wo es einen langgestreckten Cañón, den Carnarvon Gorge, gibt. Man könnte meinen, in den Schluchten der Schrammsteine herumzugehen. Nur, dass man die Felsen selten sehen kann, weil die Schlucht mit ihren Nebenarmen dicht mit Bäumen bewachsen ist. Viele Pflanzen, die wir zu Hause schon mal als Zimmerpflanzen gequält haben, bilden hier ein traumhaftes Ambiente: Palmfarne, Baumfarne, Livingston Palmen, Geweihfarne ... Zu allem wimmelt es von tropischen Vögeln und es ist ein Pfeifen, Piepen und Gegacker. Unser Nachtlager haben wir in dem sehr schönen Bushcamp namens Takarakka aufgeschlagen. Wir spüren, dass wir uns dem grünen Gürtel Australien nähern, denn das Camp ist gut besucht. An so viele Leute in unserer Nähe müssen wir uns erst gewöhnen. Tagesfahrleistung: 447 km (Bild: Baumfarne vor einer Livingston Palme)

Dienstag, 15. September 2015

St George

Nachtrag vom 14. September 2015: Heute haben wir Queensland erreicht. Und wie mit dem Lineal gezogen, hat sich das Outback verändert. Es ist nach wie vor eine unbegrenzt erscheinende Ebene. Aber statt des saftigen und blühenden Grüns ist hier schon viel vertrocknet und das Farbspiel hat sich zu gelb und braun verschoben, darin die verstreut wachsenden Eukalyptusbäume ihre Blätter mit der silbrigen Unterseite nach außen zeigen. In ziemlich regelmäßigen Abständen wachsen große Opuntienbäume am Straßenrand. Es gibt auch im Gegensatz zu Südaustralien und New South Wales mehr Nutztiere, vor allem Rinder, die ohne Zaun in der Wildnis grasen - auch rechts und links vom Highway und deshalb unberechenbar die Straße kreuzen. Auf dem Weg nach Norden kamen wir an Lightning Ridge vorbei. Zu diesem kleinen Ort gehören mehrere Opalminen. Wir fuhren in eine ein, lernten etwas über Opale und versuchten dann selbst unser Glück. Es muss wohl an der Ausrüstung gelegen haben, dass wir keinen richtig großen schwarzen Opal gefunden haben. Also kauften wir wenigstens einen kleinen. Heute hatten wir das große Glück einen riesigen Keilschwanzadler (Wedgetailed Eagle) vor unseren Augen über die Straße fliegen und am Straßenrand landen zu sehen. Außerdem gab es noch Emus und recht große Kängurus. Endpunkt unserer heutigen Fahrt ist der kleine Ort St George im Outback von Queensland. Er macht einen gepflegten Eindruck und wirkt nicht so wildwest-mäßig ungepflegt auf uns wie die Dörfer in New South Wales. Obwohl wir in der Zivilisation und nicht in einem NP sind, ist auch hier kein Mobiles Datennetz vorhanden. Tagesfahrleistung: 605 km (Bild: Moni bei der Opalsuche)

Gunderbooka NP

Nachtrag vom 13. September 2015: Weil heute Sonntag war, hatten wir uns als Ziel den Gunderbooka NP mit Übernachtung in der Einsamkeit dieses Parks ausgesucht. Der liegt in Aborigini-Land im Outback. Schon nach 100 km hatten wir ihn erreicht. Er erstreckt sich über ein größeres Gebiet und wir mussten die Highlights auf einer unbefestigten Straße mit dem Auto anfahren. Wir waren sehr früh im Park. Deshalb mussten wir immer wieder einmal aufpassen, dass wir die relativ großen (ca. 30 cm) Echsen, die frei übersetzt als "bärtiger Drache" bezeichnet werden können, nicht überfuhren. Den ersten Stop legten wir an einem kleinen Wanderweg zur Mulgowan-Höhle ein. Die Höhle selbst kann man nicht betreten, denn sie ist mit vielen schönen Felszeichnungen der Aborigines verziert. Während der Fahrt durch den Park waren wir sehr von der Blütenpracht im Buschland angetan. Dichte grüne, gelbe und weiße Blütenteppiche bedeckten den kargen roten Sandboden. In spätestens ein bis zwei Monaten wird alles verdorrt sein und die rote Farbe des Outback wird wieder dominieren. Unser nächster Halt sollte an einem kurzen Wanderweg sein, der zu einem Aussichtspunkt führte. Als wir jedoch sahen, dass sich dieser am Hang des den Park bestimmenden Mount Gunderbooka befand, beschlossen wir kurzerhand den Hausberg des Parks zu erklimmen. Der Pfad führte entlang des felsigen Hanges über einen kleinen Vorgipfel bis auf den ausgestreckten Gipfelrücken. Von oben hatten wir einen schönen Ausblick über das endlose Outback, durch das wir schon seit Tagen fuhren. Dann steuerten wir den mitten im NP gelegenen sehr einfachen Campground an und genossen die herrliche Abendstimmung während des kurzen Sonnenuntergangs. Zu guter Letzt richteten wir ein kleines Lagerfeuer unter dem kontrastreichen Sternenhimmel her, während die Grillen lautstark ihr Abendkonzert anstimmten. Tagesfahrleistung: 207 km (Bild: Blühendes Outback)

Queensland

Immer noch ist die mobile Kommunikation erschwert. Deshalb nutzen wir den Service des Tourist Information Center in Roma für eine Rast auf unserem Weg nach Norden, um wiederum einige kurze Eindrücke aus dem Outback zu posten. (Bild: Eukalyptushain)