Samstag, 12. September 2015

Cobar

Wir begannen unsere Weiterfahrt mit einem Abstecher vom Highway in den südöstlich von Broken Hills gelegenen Kinchega NP bei dem kleinen Örtchen Menindee. Dort befinden sich mehrere Seen, die vom Darling River gespeist werden. Fluss und See im Outback interessierten uns sehr und so nahmen wir den Umweg über teilweise unbefestigte Straßen abseits der Hauptrouten gern in Kauf. Im NP gab es keine Fußpfade. Aber dem mäanderförmigen Flusslauf konnten wir bei einer kleinen Autosafari auch am besten folgen. Nun wollten wir noch wenigstens den Emu Lake sehen. Aber wir fanden ihn nicht. Wir suchten ihn sogar mit GPS. Er war jedoch ausgetrocknet und sein Boden mit Kraut bewachsen. Auch andere Seen sahen wir nur also Luftspiegelung. Die Ufer hatten sich zu weit zurückgezogen. Nachdem wir zurück auf dem Highway waren, konnten wir bis zum Einbruch der Dunkelheit um 18:00 Uhr noch ein gutes Stück ostwärts fahren. Tagesfahrleistung: 607 km (Bild: Darling River)

Cockburn

Nachtrag vom 11. September 2015: Nun ist die Entscheidung gefallen. Wir fahren durch das östliche Outback nach Norden. Da bleiben immer noch genügend Fahrkilometer. Heute fuhren wir jedoch erst noch einmal ein kleines Stück Richtung Südosten in die Southern Flinders Ranges. Im Mount Remarkable NP wollten wir unbedingt die Alligator Gorge (Schlucht) besichtigen. Dort gibt es keine Krokodile mehr. Unsere geplante Umrundung des Cañons mussten wir sowohl in Richtung Süden als auch in Richtung Norden nach jeweils knapp einem Kilometer abbrechen. Es hatte hier vor einer Woche starke Regenfälle gegeben und so führte der Bach im Gorge sehr viel Wasser und war unbegehbar geworden. Dennoch hat es uns dort sehr gefallen. Man wandert nämlich am Grund der Schlucht entlang und muss immer wieder den Bach über Steine balancierend überqueren. Auch kleine Klettereinlagen, die uns an das Pelmoband erinnerten, waren zu überwinden. Die Schlucht ist sehr eng und besteht aus hartem rotem Quarzit. Es war sehr romantisch. Inzwischen haben wir auch schönes Wetter und Moni holte erstmalig die kurzen Hosen heraus. Auf dem schön gelegenen NP-Parkplatz richteten wir auch gleich unser Mittagessen. Dann wurden wir wieder zu Rittern der Landstraße und fuhren Richtung Broken Hill, in dessen Nähe wir bei sehr romantischem Sonnenuntergang unser Lager errichteten. Tagesfahrleistung: 500 km (Bild: Moni im Alligator Gorge)

Wilpena Pound, Flinders Ranges NP

Nachtrag vom 10. September 2015: So sonnig, wie der Tag begann, so schnell zogen auch schon Wolken auf. Das schien für unsere Absicht, den Wilpena Pound zu machen, denkbar ungünstig zu sein. Deshalb machten wir einen kleinen Abstecher und wanderten auf dem Arkaroo Rock Hike. Der führte uns nach einer Stunde zu einer Höhle mit Aborigini-Zeichnungen. Es war noch nicht Mittag und so fuhren wir zum Nationalparkzentrum in Wilpena, erkundigten uns nach der Wettervorhersage und befanden, dass sich der Aufstieg zum Wangarra Lookout doch lohnen könnte und wurden mit dem besten Sonnenschein belohnt. Wir hatten einen schönen Ausblick auf den Wilpena Pound. Das war vor tausenden von Jahren mal ein Tafelberg. Die andauernde Erosion hat daraus einen natürlichen Krater von 18 km Durchmesser mit einer Krone aus vielen Bergkuppen geformt. Und auf dem ganzen Weg begleitete uns der strahlendste Sonnenschein. Früh am Nachmittag waren wir zurück und fuhren zum Huck Lookout, wo wir unsere Campingstühle auspackten und im Anblick der Berge unseren Kaffee mit Kuchen genossen. Dann steuerten wir noch diverse Aussichtspunkte an. Während wir noch überlegten, ob wir bis zur Kupfermine in Blinman fahren sollten, fühlten wir uns plötzlich in eine Safari versetzt. Rechts und links der Straße grasten Emus, überall hockten Wallabies und Kängurus, die hier ein langes flauschiges Fell haben und in dem großen Baum vor uns war eine große Schar reinweißer Kakadus. Wir konnten uns kaum satt sehen. Tagesfahrleistung: 147 km (Bild: Norbert am Wangarra Lookout)

Rawnsley Park, Flinders Ranges NP

Nachtrag vom 9. September 2015: Das Handy ist wieder in Betrieb! Aber wir mussten einen Laden aufsuchen und einen Werksreset durchführen lassen. Zum Glück lag heute Adelaide am Weg. Und wir fanden noch vor der City ein Einkaufszentrum mit Handy-Shop. Nun sind zwar alle Daten weg, aber gerade Fotos und Dateien speichert Moni sowieso immer auf der SD-Karte. Es fehlen also nur Kontakte und Termine. Und die werden hier nicht benötigt. Hauptsache, das Gerät steht wieder zur Verfügung und die Unsicherheit ist beendet. Wir nutzten die Gelegenheit, um unsere Lebensmittelvorräte zu ergänzen. Dann ging es wieder auf den Highway in Richtung Norden. Wir steuerten die Flinders Ranges an. Das ist ein Gebirgszug nördlich von Adelaide. Er ist nach dem jungen Matthew Flinders benannt. Dieser lebte im 18. Jahrhundert und bekam schon frühzeitig Fernweh, fuhr bereits mit 15 Jahren zur See und fand Gefallen an der Erkundung Südaustraliens. Er wird hier als der erste Backpacker verehrt. Im goldenen Abendlicht erreichten wir unser Ziel mit den leuchtenden Bergen vor unseren Augen. Auf einem Campground am Rande des Flinders Ranges NP mit spektakulärem Blick auf die Szenerie schlugen wir unser Lager auf. Erstmalig hatten wir auch einen vollständigen südlichen Sternenhimmel, denn kein Wölkchen verdeckte die Sterne. Tagesfahrleistung: 518 km (Bild: Wilpena Pound im Abendglanz)

Outback

Ihr Lieben! Vielen Dank, dass Ihr so fleißig unserem Blog folgt. In den letzten Tagen hatten wir sehr schöne Erlebnisse in den Flinders Ranges und im Outback. Nur gibt es dort sehr selten Gelegenheiten mit Internetzugriff. So konnten wir Euch nicht mit Neuigkeiten versorgen. Heute sind wir auf einem Campground mit WiFi gelandet und werden versuchen, die letzten Tage nachzutragen. Außerdem fügen wir den Posts jeweils einen Link zum aktuellen Standort bei. In der web-Version unseres Blogs könntet Ihr damit unsere Route verfolgen.

Dienstag, 8. September 2015

Normanville Beach

Von Kingscote fuhren wir gleich nach American River. Dort parkten wir das Auto und unternahmen auf dem Beach, Birds and Busch Walk eine schöne Wanderung oberhalb des Strandes. Wir konnten dort Kakadus, schwarze Schwäne und Austernpicker beobachten. Im Wald blühten auch viele Orchideen. Deren Blüten sahen aus wie Bienen beim Nektar sammeln. Ein Stück des Rückweges ging direkt am Strand entlang. Als wir zurück im Busch waren, begegneten wir einem älteren Ehepaar, das an diesem abgelegenen Ort ein Grundstück von 40 ha gekauft hatte und eine administrative Vereinbarung eingegangen war, die Natur unberührt zu lassen und lediglich ein einfaches Haus auf ökologischer Basis zu bauen. Sie luden uns auf eine Tasse Kaffee ein, der wir gern folgten. Das Haus war wirklich einfach: aus Holz, mit gefiltertem Regenwasser und lediglich einer 12-V-Stromanlage mit Solarpaneel. Regenwasser verwenden hier so ziemlich alle Haushalte und man sieht neben vielen Gebäuden die großen Wassertanks. David und Ninett schwärmten uns vom Outback zwischen Aidelaide und der Ostküste viel vor.  Nun überlegen wir, ob wir uns die lange, lange und stupide Fahrt auf dem Stuart Highway sparen, auf Ayers Rock verzichten und dafür lieber auf gemäßigteren Routen die Freiheit  Australiens genießen. In American River gibt es eine Austernfarm, die auch sehr guten Edelkrebs verkauft. Das gibt es auch alles frisch zubereitet und so nutzten wir die Chance zum Probieren. Für erschwingliches Geld aßen wir gegrillte, gebackene und rohe Austern sowie gegrillten Hummer. Lecker! Langsam näherten wir uns Penneshaw, um uns einen Platz auf einer der nächsten Fähren zu sichern. Wir legten kurze Stopps am Prospekt Hill und an der Pennington Bay ein. Wir konnten auch gleich mit der nächsten Fähre übersetzen. Es war nur eine halbe Stunde zu warten. Die Zeit nutzte Moni, um wenigstens eine Supportanfrage beim Handysperrdienst abzusetzen. Das Handy lässt sich einfach nicht orten, damit es entsperrt werden könnte. Dabei verpasste sie beinahe die Abfahrt. Zurück auf dem Festland fuhren wir noch wenige Kilometer, dann war es schon wieder finster. Beim angestrebten Campingplatz war die Rezeption nicht besetzt und die Schranke konnten wir nicht passieren. So schliefen wir diesesmal eben vor dem Campground.

Kingscote

Nachtrag vom 7. September 2015: Wir hatten uns den Wecker so gestellt, dass wir noch im Morgengrauen zur Tierbeobachtung starten konnten. Mit einem exotischen Vogelkonzert wurden wir im Wald begrüßt. Zunächst gingen wir nur eine kleine Runde, kehrten kurz zu Jucy zum Frühstücken zurück und unternahmen anschließend eine ausgedehnte Exkursion. Wir sahen viele verschiedene Vögel, darunter wieder die riesigen Barren Gänse und weiße Kakadus mit roten Kehlen. Auch Kängurus und Wallabies konnten wir beobachten. Aber am meisten freuten wir uns, als wir ein Echidna (Ameisenigel) entdeckten. Dieses Tier ist etwas größer als ein Igel, hat ein borstliges langes Fell und rollt sich bei Gefahr zu einer Kugel zusammen. Sein Gang ist ziemlich tapsig und sieht ganz drollig aus. Mit seiner schnabelähnlichen Schnauze stochert es am Boden herum und sucht kleine Krabbeltiere. Wir konnten es sehr nah beobachten, aber wegen des fehlenden Lichtes nur schlecht fotografieren. Die anschließende ausgedehnte Wanderung führte uns zu einem Wasserloch, an dem so 200 Schnabeltiere leben sollen. Wir sahen kein einziges, denn sie sind nachtaktiv. Aber es war trotzdem ein sehr erlebnisreicher Weg. Die Vielfalt an exotischen Pflanzen! Es gab viele verschiedene Eukalyptusarten, Akazien, grazile ausladende Yuccas und vieles, was wir nicht kannten. Eukalyptus und Akazien blühten in sonnengelber Pracht. Ein großer Teil des NP war 2007 abgebrannt und 10.000 Helfer waren im Einsatz. Trotzdem brannte fast alles ab. Aber  die Eukalyptus wachsen auch weiter, wenn der Stamm gebrannt hat und viele andere Arten brauchen gerade ein Feuer, damit sich ihre Samenkapseln öffnen. Die Akazien wachsen nach dem Feuer besser und die Tiere haben unterschiedliche Überlebensstrategien entwickelt: fliehen, verstecken, eingraben. Am Nachmittag fuhren wir an das nordwestliche Ende des NP und besichtigten das Cape Baudin, den Leuchtturm und den Leuchtturmwärterfriedhof. Und wieder schien es uns, als wären wir in einem riesigen australischen Zoo ohne Zäune. Während der Fahrt sahen wir auch eine große schwarze Schlange über die Straße kriechen. Das sensibilisierte unsere Aufmerksamkeit in dieser Hinsicht. Wir hatten ja angenommen, dass es ihnen hier unten im Winter zu kalt sei. Tagsüber erreichen die Temperaturen zwar ca. 12 °C, aber nachts geht es doch auf 4 bis 6 °C herunter. Dazu der starke Wind und häufige Schauer. Vom Cape Baudin fuhren wir wieder ostwärts. Unser Ziel war Kingscote, die Hauptstadt von Kangaroo Island, wo wir in einem vielgerühmten Restaurant Edelkrebse (wenn möglich Hummer) essen und die Pinguine anlanden sehen wollten. Wir aßen zwar sehr guten frischen Fisch und Riesengarnelen. Aber das angestrebte  Restaurant hatte wegen fehlendem Tourismus im Winter geschlossen und die Pinguine hatte eine Kolonie Neuseelandrobben verspeist. Der kleine Rest ist nur noch zu hören aber nur sehr schwer zu beobachten. Dafür hatten wir uns nach so viel Wildnis aber wieder einmal eine Nacht in einem festen Haus verdient. So bezogen wir in einem kleinen familiären Backpacker unser Quartier, genossen heiße Dusche und geheizten Raum. Nur leider konnten wir Monis Handy noch nicht wieder aktivieren, weil es vom Diebstahlsicherungsserver nicht geortet werden konnte. Tagesfahrleistung: 171 km

Flinders Chase NP

Nachtrag vom 6. September 2015: Das war wieder mal ein Tag ohne Internet. Zum Einen hatte die Diebstahlsicherung von Monis Handys erkannt, dass eine neue SIM-Karte, nämlich die australische, eingelegt wurde und hat das Gerät gesperrt. Zum anderen sind wir mitten im Nationalpark und dort gibt es weit und breit die schönste Natur aber kein Funknetz. Der Tag begann mit dem Besuch der Seelöwenkolonie an der Südküste. Viele Tiere tummelten sich am Strand und wir konnten sie in sehr kurzem Abstand von einem Holzplankenweg aus beobachten. Besonders die Jungen waren sehr temperamentvoll. Von da aus fuhren wir weiter westwärts zum Besucherzentrum des Flinders Chase NP. Dort erledigten wir alle Formalitäten für unseren Aufenthalt. Dann begann die Erkundung des NP. Während der Fahrt zum Admirals Arch entdeckten wir einen Koala, der in Augenhöhe in einem jungen Eukalyptusbaum saß und fleißig futterte. Aus seinem Beutel schaute ein Junges interessiert in die Welt. Die weitere Fahrt bot uns spaktakuläre Ausblicke auf die Buschlandschaft und die schroffe Küste. Am Arch sahen wir wieder etliche Seelöwen und vor allem australische und neuseeländische Robben. Über dem schönen Panorama zog ein Seeadler seine Kreise. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch der Remarkable Rocks. Das ist ein riesiges Granitplateau, auf dem große Granitblöcke liegen, die von der starken Brandung rund und ausgehöhlt sind. Bei all dem blies ein sehr starker Sturm. Zum Glück setzen sich nicht alle Touristen diesen unwirtlichen Bedingungen aus und so waren wir fast für uns allein. In der Abenddämmerung gingen wir nochmal ein Stück zu Fuß in den NP und konnten Kängurus, Walabys, Kakadus und riesige Gänse mit roten Beinen beobachten. Schließlich richteten wir uns auf unserer idyllischen Campsite häuslich ein. Wir waren die einzigen Camper mitten im NP. Tagesfahrleistung: 202 km.

Kangaroo Island

Auf Kangaroo Island haben wir kaum Internet-Verbindung. Wir werden aber versuchen, den Bericht sobald als möglich nachzureichen.