Samstag, 26. September 2015

Ruhetag

Wir spazierten und badeten am menschenleeren aber von Lifeguards bewachten Strand von Tannum Sands, der frei von Quallen und anderen Gefahren ist.

Freitag, 25. September 2015

Tannum Sands

Nach so viel Natur und Wildnis war heute Bildung angesagt. Rockhampton mit seinen fast 62.000 Einwohnern bot sich dafür gut an. Am Morgen gingen wir in den Botanischen Garten mit Zoo. Es war sehr schön, all die Tiere, die wir in freier Natur schon beobachtet hatten, nun auch einmal in aller Ruhe aus nächster Nähe zu betrachten. Außerdem gab es eine riesige begehbare Voliere mit den farbenfrohesten Vögeln, die in den von der Voliere eingehausten Bäumen nisteten. Vom Zoo aus fuhren wir in das Dreamtime Kulturzentrum. Die Traumzeit ist der zentrale Begriff der Mythologie der australischen Aborigines und beinhaltet Legenden von der universellen, raum- und zeitlosen Welt. Sie erklärt, wie alles entstanden ist, und begründet die ungeschriebenen Gesetze, nach denen die Aborigines heute noch leben. Im Kulturzentrum führten uns zwei Aborígenes in ihre Kultur ein. Am meisten beeindruckt waren wir, dass es 250 Sprachfamilien mit 650 Dialekten gibt, die auf Basis einer seit 8.000 Jahren bestehenden gemeinsamen Sprache miteinander kommunizieren können. Ein Führer konnte wunderbar Didgeridoo spielen und zeigte uns anschließend, wie man den Bumerang wirft, damit er zurück kommt. In der anschließenden Übungsrunde lieferte Moni das beste Ergebnis ab. Vom Kulturzentrum fuhren wir weiter zu einer Krokodilfarm, wo wir gerade noch rechtzeitig zur Führung mit anschließender Fütterung der Krokodile kamen. Sie hatten dort richtige Prachtexemplar und die waren auch recht aktiv. Sie hatten bereits Nester angelegt, denn die Eiablage stand kurz bevor. Nun hatten wir unseren kulturellen Teil erfüllt und fuhren noch ein Stückchen nach Süden. Wir fanden kurz hinter Gladstone einen idyllischen Campingplatz abseits der Touristenmagnete mit viel Platz auf der Campingwiese, wo auch wieder einmal Lagerfeuer erlaubt sind. Tagesfahrleistung: 220 km (Bild: Ein Babykrodil)

Donnerstag, 24. September 2015

Rockhampton

Am Abend begann das Wasser zu steigen. Unser Zelt hatten wir ja in einer geschützten Felsecke am Strand aufgebaut. Deshalb prüften wir gleich noch im Internet, wann die höchste Welle kommen würde. Merkwürdig: Im Outback hatten wir selbst in besiedelten Gegenden oft kein Funknetz und auf dieser kleinen unbewohnten Insel gab es sogar Internet. Nachts wehte ein tüchtiger Wind. Aber unser Zelt stand gut. Morgens war es recht frisch und der Wind tat sein übriges. Keine Spur, daran zu denken, dass wir in den Tropen waren. Sorgenvoll blickten wir auf die Schaumkrönchen auf dem offenen Wasser. Wir bauten aus dem mitgenommen Bettlaken einen Windschutz und genossen die letzten einsamen Stunden. Innerlich machten wir uns schon auf eine nasse und springende Rückfahrt mit unserem Bötchen gefasst. Mit einer Stunde Verspätung kam dann der Skipper und lachte. Wir mussten wieder vorne im Boot sitzen und ab ging es. Die Fahrt ans Festland war jedoch im Gegensatz zur Hinfahrt der reinste Spaziergang. Die Wellen konnte der Skipper prima seitlich nehmen und die Bugwelle kam niemals über uns, so wie auf der Hinfahrt. Alles blieb trocken, nur ein bißchen Spray ins Gesicht. Bereits nach einer halben Stunde waren wir sicher im Hafen. Als wir in den Hafen einfuhren, sahen wir in nicht allzu großer Höhe wie sich eine Gruppe Möwen gegen einen Weißbrust-Seeadler, der ihnen die Beute abjagen wollte, verteidigte. Dann fuhren wir nach Rockhampton. Für einen Besuch im Zoo war es schon zu spät. Aber wir fanden einen sehr gepflegten Campingplatz und konnten das Inselabenteuer noch auf uns nachwirken lassen. Tagesfahrleistung: 76 km (Bild: Robinson geht an Bord)

Mittwoch, 23. September 2015

Monnor Island, Keppel NP

Wir hatten uns um 8:00 Uhr mit dem Skipper am Hafen von Rosslyn Bay verabredet. Er sollte uns nach Miall Island im Keppel Island NP bringen. Wir waren zuerst da und fanden an der bezeichneten Liegestelle wie verabredet ein gelbes Boot vor. Dieses entsprach auch größenmäßig unseren Vorstellungen, wie ein Boot aussehen müsste, das uns auf eine unbewohnte Insel vor der Küste Australiens bringen sollte. Nur der Skipper kam nicht. Dann, ganz pünktlich, tuckerte ein Minikahn mit gerade mal Platz für uns und unser Gepäck an die Liegestelle. Der Kapitän begrüßte uns und es wurde ernst. Das Gepäck kam hinter die Bugspitze und wir setzten uns auf die schmale Bank vor dem Spritzschutz des Skippers. Na, dachten wir uns, der will ja auch nicht abgluckern. Aus dem Hafen raus war alles noch ok. Aber es dauerte nicht lange und wir bekamen die ersten Spritzer ab. Auf der offenen See wehte doch ein ganz schönes Lüftchen. Bald bekamen wir mehr und mehr Wasser ab. Einmal gab es auch eine richtige Sturzsee. Wir waren nass bis auf die Haut und unser Gepäck, das ungeschützt auf der Bugspitze lag, bekam auch einiges ab. Uns war schon klar, dass die Wellen weiter draußen auch höher sein würden. Aber selbst der Skipper war von der Situation überrascht. Schließlich konnten wir unsere Fahrt nach Miall Island wegen des Windes nicht fortsetzen. Der Skipper änderte den Kurs und landete zunächst erst einmal auf Great Keppel Island. Dort wollte er auf besseren Wind warten. Zum Glück gibt es dort ein Ferienressort und einen Kiosk. Wir gingen an Land, duschten uns gleich mitsamt unserer mit Salzwasser durchnässten Kleidung, trockneten diese auf dem dort vorhandenen Volleyballnetz und wärmten uns in der Sonne auf. Gegen Mittag hatte der Wind gedreht und wir konnten nach 2 Stunden Aufenthalt auf dieser sehr schönen Insel unsere Fahrt fortsetzen. Wind wehte zwar immer noch und es spritzte auch etwas, aber wir blieben größtenteils trocken. Nach einer halben Stunde Fahrt kamen wir auf Miall Island an. Wir brachten unser Gepäck an den Strand, verabredeten uns für morgen 12:00 Uhr zum Abholen und der Skipper fuhr wieder los. Nun waren wir die Herren der Insel und tauften sie sogleich in Monnor Island um. Es war ein wunderbarer Tag - so allein auf einer Pazifikinsel. Wir bauten unser Zelt am Strand auf, gingen Schnorcheln und genossen die Einsamkeit. Wasser haben wir hoffentlich genug dabei und zum Essen hatten wir im Supermarkt einen riesigen gefüllten Hahn gekauft. Der reicht für drei Mahlzeiten. Feuerchen konnten wir keins machen, denn der Wind ging nicht schlafen. Nun hoffen wir, dass Wind, Wetter und Tidenhub morgen eine pünktliche Rückkehr ermöglichen. Tagesfahrleistung: 13 km (Bild: Unser Lager auf Maill Island)

Dienstag, 22. September 2015

Byfield NP

Von unserem Standplatz in Yeppoon fuhren wir entlang der Capricornküste ein Stückchen ostwärts. Dort befindet sich der Byfield NP. Er ist sehr schön. Zu einigen der schönsten Stellen kann man aber nur mit einem Allradfahrzeug vordringen. Dort sind Strand und Dünen. Hinter den Dünen regnet es häufiger, weshalb sich dort ein Dichter Regenwald gebildet hat. - Oh, jetzt musste ich das Schreiben erst einmal unterbrechen und staunen. Eine riesige Kolonie Flughunde ist über den Strand und das Camp gerauscht. In ca. 7 bis 15 m Höhe zogen sie dahin. Es hat bestimmt 5 Minuten gedauert bis nur noch einzelne Nachzügler vorbeisegelten. - Wir unternahmen eine schöne Wanderung in dem Regenwald. Im Unterholz konnten wir einzelne wilde Brushturkeys beobachten. Das sind wilde Puten mit schwarzem Gefieder, rotem Kopf und einer gelben Halskrause. Dann fuhren wir zu einer anderen Stelle am Rande des NP und unternahmen eine zweite Wanderung. Wir staunten nicht schlecht. Die hiesige Forstwirtschaft hatte Kiefernwälder angelegt. Na, deshalb mussten wir ja nicht nach Australien fahren. Zu Hause gibt es viel schönere. Aber bei unserem Rastplatz gab es wieder einen natürlichen Felsenpool, der tief genug war, damit wir darin schwimmen und uns erfrischen konnten. Auf der Rückfahrt nach Yeppoon fuhren wir an einem qualmenden Waldstück vorbei. Dort musste es erst vor kurzem gebrannt haben. So etwas haben wir in Queensland schon mehrmals erlebt. Aber die Straßen waren stets passierbar. Tagesfahrleistung: 117 km. (Bild: Sonnenaufgang an der Capricornküste)

Montag, 21. September 2015

Capricorn Coast

Heute, am 21. September 2015: Von Zeit zu Zeit muss man reine Fahretappen zurücklegen. So wie heute. Am Morgen waren wir so früh aufgestanden, dass wir den Tagesanbruch am Tümpel erwarten konnten. Ein großer Flughund war bei der Jagd. Aber Platypus hatte Ruhetag. Dann fuhren wir nach Mackay in das Einkaufscenter. Einige Ausrüstungsteile mussten ersetzt oder ausgebessert werden. Vor allem Monis Ausrüstung gab so nach und nach den Geist auf: Uhr kaputt - dem Glücklichen schlägt keine Stunde, Brille kaputt - zum Glück eine Ersatzbrille mit, Schuhe kaputt - da hilft ales nichts, neue müssen her. Das nahm so seine Zeit in Anspruch. Dann ging es auf den Bruce Highway und wir fuhren Richtung Süden. Wir erreichten Yeppoon an der Capricorn Coast noch früh genug, um den Aufenthalt hier am südlichen Great Barrier Reef noch detailliert planen zu können. Tagesfahrleistung: 434 km (Bild: Wallaby im Stadtpark)

Eungella NP

Nachtrag vom 20. September 2015: Wir fuhren heute nur ein kleines Stückchen südwärts und bogen dann in Richtung Westen ab. Bald hatten wir auch die Schlucht Finch Hatton Gorge aus Granitgestein am Rande des Eungella NP erreicht. In der Schlucht gibt es einen schönen Wanderweg entlang eines Baches. Dieser fließt über mehrere Kaskaden bergab. An zwei Stellen haben sich Wasserfälle gebildet, die in tiefen Felsmulden münden. In diesen kann man baden. Das wollten wir natürlich auch probieren und zogen los. Der Aufstieg zu den Wasserfällen war sehr romantisch und das Bad jeweils sehr erfrischend. Nicht so warm wie der Pazifik und gerade passend für eine Abkühlung nach dem Aufstieg bei der Wärme. Im Eungella NP gibt es eine endemische Froschart. Der Frosch verschluckt seine Eier, brütet sie im Magen aus und spuckt dann die Kaulquappen wieder aus. Den haben wir nicht gesehen. Zum Übernachten hatten wir uns das Platypus Buschcamp ausgesucht. Es liegt am Rande der Schlucht und ist sehr spartanisch ausgestattet. Wild und skurril wie sein Betreiber - eine australische Ausgabe unseres Bildes vom Rübezahl, nur klein und schmächtig von Wuchs und eher mit einer Bierflasche statt des Stocks. Es ist ein echtes Buschcamp. Wir verwenden sicherheitshalber unser eigenes Wasser. Aber das Camp hat seinen eigenen Felsenpool und auch einen Tümpel am vorbeifließenden Bach. Dort gibt es Platypus. Also nahmen wir bei Einbruch der Dunkelheit unsere Campingstühle und Lampen und begaben uns auf die Lauer nach den Schnabeltieren. Als es schon ziemlich dunkel war, wurde es am Tümpel sehr aktiv. Große und kleinere Flughunde und Fledermäuse gingen auf Jagd. Die großen Flughunde schlugen geräuschvoll mit ihren Schwingen und jagten sogar auf der Wasseroberfläche. Platypus sahen wir aber nicht. Tagesfahrleistung: 183 km (Bild: Der hauseigene Kakadu im Buschcamp)