Donnerstag, 15. Oktober 2015

Abu Dhabi - Tag 2

Für heute wollten wir uns einer Wüstensafari anschließen. Die sollte aber erst am Nachmittag beginnen. Wir nutzten deshalb die Zeit bis zur Abfahrt, um uns über die Entstehungsgeschichte von Abu Dhabi zu informieren. Abu Dhabis Geschichte beginnt mit dem Wüstenfort Qasr Al Hosn. Das war stets in Besitz einer bestimmten Scheichfamilie. Die Scheichs waren immer freundlich zu ihren untergebenen Beduinen und beschenkten sie mit Trinkwasser und anderen Gaben. Das Fort stand einsam in der Wüste. Bis das Öl gefunden und abgebaut wurde. Ab dem Jahr 1966 entwickelte sich Abu Dhabi rasant. Aus den anfangs nur ca. 20 Häusern entwickelte sich in den wenigen Jahren bis heute die weltbekannte Metropole mit ihren vielen Hochhäusern, prunkvollen Einkaufsmeilen und vielen Palmen und Grünflächen. Alles muss bewässert werden und an allen größeren und kleineren Pflanzen liegen systematisch angeordnete Bewässerungsschläuche. Heute hat Abu Dhabi 621.000 Einwohner. Es ist beeindruckend, in welch kurzer Zeit sich dieser Kulturwandel vollzogen hat. Dann war es soweit. Wir wurden von einem 4WD-Toyota abgeholt. Ca. eine Stunde fuhren wir auf einer sehr gut ausgebauten Autobahn, anfangs noch am Rande der Metropole, später durch die Wüste. Nach einem kurzen Tankstopp ging es noch ein bisschen geradeaus, dann bog der Fahrer auf eine Sandstraße ab. Ohne Vorwarnung drehte er ordentlich auf und raste durch den Wüstensand, der bei Kurven bis zu den Wagenfenstern aufstiebte. Dann hielt er kurz noch einmal an und ließ Luft von den Rädern. Und nun begann das, was wir vorher überlegt hatten, was wohl "Dune Brushing" (Dünen-bürsten) sei. Nun wussten wir es sofort: in abenteuerlicher Fahrt ging es eine halbe Stunde lang die Dünen hinauf und wieder hinunter. Denn Grat entlang oder gerade hoch und drüben wieder runter. Achterbahn ist nichts dagegen. Manchmal hatten wir schon Angst, dass der Wagen seitlich umkippen könnte. Aber genau in diesen Momenten riss der Fahrer das Lenkrad herum und wir wirbelten auf den Sitzen in dem vollständig gut gepolsterten Fonds durcheinander. Nur gut, dass Norbert den Beifahrersitz erwischt hatte. So blieb er von der Seekrankheit verschont. Mit uns waren zwei weitere PKW unterwegs. Die mussten Notstopps einlegen, weil einigen Insassen schlecht geworden war. Es schien gerade so, dass unser Fahrer froh über seine widerstandsfähigen Passagiere war und sich erst recht bemühte, sein Können zu zeigen. Nach dieser abenteuerlichen Fahrt hielten wir in einem Wüstencamp. Dort wurden wir mit Getränken, Barbeque, Shisha, Bauchtänzerin und anderen Annehmlichkeiten versorgt und konnten sehen, wie schön die Wüste im Abendsonnenschein ist. Das war noch ein sehr schöner Abschluss unseres kurzen Aufenthaltes in Arabien.

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