Mittwoch, 7. Oktober 2015

Katoomba

Wettervorhersage und Sonnenaufgang versprachen einen schönen Tag. Es gibt in dem 1.000 m hoch gelegenen Katoomba eine Touristenattraktion - die Scenic World. Da sind in einem Komplex drei Lifte und eine Art Baumwipfelpfad im Regenwald zusammenhängend erreichbar. Wir waren etwas vor Betriebsbeginn der Bahnen angekommen. Die Sonne schien und wir nutzten die freie Zeit, um Sonnencreme aufzutragen. Wir bewunderten die große Standuhr am Eingang der Scenic World. Da war es auch gerade 9:00 Uhr und die Uhr stimmte ihr Lied an. Es schlugen keine Glocken, es klingelte kein Glockenspiel und es ertönte auch kein Westminstergong. Nein, die Uhr tutete aus mehreren Pfeifen, die mit Dampf betrieben wurden. Es klang wie das Pfeifen ferner Lokomotiven. Nun konnten wir mit einer Schwebebahn über den tiefen Cañon gondeln. Die Kabine hatte große Panoramafenster und einen Glasboden, weshalb wir prima in die Umgebung und den unter uns liegenden Regenwald schauen konnten. Von der gegenüberliegenden Station wanderten wir den Prince Harry Cliff Walk bis zum Echo Point und von da aus bis zu den Drei Schwestern, den bedeutendsten Felsen von Katoomba. Dabei passierten wir viele Lookouts mit Blick zu den Blauen Bergen mit den Drei Schwestern. 1954 war Queen Elizabeth hier zu Besuch und bekam dafür einen eigenen Lookout hingebaut. Schön massiv, mit viel Platz für den ganzen Hofstaat und natürlich dem besten Blick auf die Drei Schwestern. Wir hatten den Blick auch. Sahen wir anfangs alles noch recht gut, zog so nach und nach immer mehr Nebel in das Tal. Von den Felsen und den Bergen war immer weniger zu sehen. Schließlich hing alles in einer recht homogenen Nebelsuppe. Wir hielten uns deshalb nicht übermäßig lange dort auf und wanderten zurück zur Scenic World. Die zweite Attraktion war dran, der Railway. Unterhalb von Katoomba wurde 1875 Steinkohle gefunden, die von der Steilseite her abgebaut wurde. Die Bergleute holzten also den Steilhang stellenweise ab, trieben Stollen in die Kohle und transportierten die Kohlenwagen mit Ponygespannen auf der Ebene zur Förderstelle. Für die Förderung hatten sie eine Sandsteinspalte zu einem ca. 5 m breiten Kamin erweitert und Zuggleise angebracht. Auf einer Länge von 310 m wurden 250 Höhenmeter mit einem Zug überwunden. Das entspricht einer Steigung von 52 °. Der Kohlenabbau wurde von 1875 bis 1945 betrieben. Die Zuggleise wurden seitdem als Touristenattraktion weiter genutzt. Klar, dass auch wir mit diesem steilsten Zug der Welt fahren wollten. Der Einstieg in die schräg stehenden Wagen war schon etwas mühselig. Endlich drinnen, konnte man die Sitzneigung noch elektrisch verstellen, um entweder etwas natürlicher oder noch schräger zu sitzen. Wir verstellten nichts und hatten trotzdem das Gefühl, während der fast senkrechten Fahrt vornüber aus der Bank zu rutschen. Dazu ertönte eine Marschmusik wie aus einem Westernfilm. Wir fühlten uns wie auf dem Jahrmarkt. Da uns das Ticket unbegrenzte Nutzung der Lifts ermöglichte, fuhren wir gleich wieder hoch, um uns die Talfahrt noch einmal zu gönnen. Alle drei Fahrten machten uns sehr viel Spaß. Wieder unten angekommen, wanderten wir auf einem hölzernen Bretterpfad durch den Regenwald. Wegen des steilen Geländes konnten wir einen Eindruck davon gewinnen, wie der Regenwald von weiter oben aussieht. Dann probierten wir die Schwebebahn hoch und runter aus. Das war nicht weiter spektakulär, weshalb wir die letzte Fahrt aufwärts wieder mit dem Zug machten. Inzwischen hat sich hier der Regen ziemlich eingenistet und es ist den ganzen Tag nicht wärmer als 17 °C geworden. Wenn das so bleibt, müssen wir morgen eine Schlechtwettervariante wählen. Tagesfahrleistung: 33 km (Bild: Die Drei Schwestern im aufziehenden Nebel)

5 Kommentare:

  1. Hallo Moni, heut mal nur an Dich die besten Grüße aus der Heimat. Wir gratulieren Dir recht herzlich zu Deinem Geburtstag, wünschen Dir in Australien noch tolle Reiseerlebnisse und -eindrücke und für das kommende Jahr viel Gesundheit, Freude und Erfolg. Geniesse an Deinem Geburtstag auch die weite Sicht! Viele Grüße auch von Holger!

    Ich verfolge Eure/Deine Reiseberichte und finde sie ganz toll; quasi zum Neidischwerden! Euch noch ein paar tolle Tage und bis bald!

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  2. Viele Grüße von Ulrike und Holger!!

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    1. Vielen Dank für die Glückwünsche. Uns geht es gut. Morgen geben wir das Auto ab. Bis bald LG Moni und Norbert

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  3. Liebe Moni die allerliebsten Geburtstagsgrüße schicken dir Alex, Rena und Lorenz. Wir freuen uns, dass ihr heute so einen schönen Tag hattet und und wünschen euch noch eine schöne Zeit.

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    1. Liebe Rena, Alex und Lorenz, vielen Dank für die lieben Grüße. Uns geht es gut. Noch 2,5 Tage Sydney, dann beginnt die Heimreise. Wir freuen uns sehr auf Euch. Bis bald viele liebe Grüße Moni und Norbert

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